Studie über Stoßdämpfung am Pferdehuf
Masterarbeit von Fabienne Alisa Sobeck, BSc, FH Technikum Wien University of Applied Sciences vom 8. Sept. 2022
Die technische Studie von F. A. Sobeck an einem toten Huf zeigt, dass die Beschleunigungen am Barhuf durch Hufschuhe und Klebebeschläge gedämpft werden. Hufschuhe fangen die Spitzenbeschleunigungen, also Vibrationen, am besten ab und sind deshalb gut geeignet, auch die hohen Belastungen im Leistungssport abzudämpfen und die Strukturen des Hufs zu schützen.
Hufeisen verursachen dagegen deutlich höhere Spitzenbeschleunigungen, also erhöhte, schädliche Vibrationen. In dieser Hinsicht decken sich die Ergebnisse dieser Studie mit den Ergebnissen von Luca Bein.
Zitat aus der Dissertation von Luca Bein über die Stoßdämpfung am Huf, Universität Zürich, 1983:
"Ein beschlagener Fuß bekommt auf Asphalt im Schritt 3 mal so starke Stöße ab, wie ein unbeschlagener auf Asphalt im Trab."
Welcher Hufschutz, wenn notwendig, angenehmer für ein Pferd ist, kann sich jeder selbst überlegen...
Warum lehren wir Natural Hoof Care?
Balous Hufe wollten einfach nicht besser werden.
Wir kauften Balou 2001 als 4-Jährigen, übergewichtig und mit akuter Hufrehe. Ein bildschöner Haflinger, der geschlachtet werden sollte. Der Besitzer meinte es zu gut mit Hafer und fetter Weide. Das Ergebnis waren schon im so jungen Alter deformierte Gelenke, O-Beine und eben Hufrehe. Lebenswillen hatte er aber!
Natürlich würde er nie ein perfektes Reitpferd werden, aber ein glückliches Pferdeleben sollte doch möglich sein? Schnell entwickelten sich Balous Hufe von katastrophal zu einigermaßen gut, selbst mit der von uns damals praktizierten und gelehrten Hufpflegemethode. Aber das war es auch und im Lauf der Jahre gab es sogar wieder Rückschritte in der Hufgesundheit. 2005 ging es ihm so schlecht, dass wir ernsthaft daran dachten, ihn gehen zu lassen.
Wie es das Schicksal wollte, stießen wir auf den amerikanischen Hufschmied Pete Ramey und seine Methode Natural Hoof Care. Wir waren unsicher, so viele neue Denkansätze, einige gegensätzlich zu unserer damaligen Art der Hufbearbeitung. Doch Pete erklärte logisch und nachvollziehbar, was Pferdehufen wirklich guttut und es half nur ausprobieren!
Der Erfolg war dramatisch und trat schon nach der ersten Hufbearbeitung ein – für uns ein Schlüsselerlebnis, das den Grundstein der Lehre der Methode Natural Hoof Care in Deutschland setzte. Im Laufe des nächsten Jahres wurden Balous Hufe sogar wieder so stabil, dass er im Wald beim Reiten sogar gerne galoppierte. Balou ist kein Einzelfall, wie sich schnell zeigte. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Hufbearbeitung effektiv ist, kann Heilung einsetzen. Auch dein Pferd kann es schaffen!
Danke Balou, dass du uns so lange ein treuer Begleiter warst und uns so viel gelehrt hast!